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Was bedeutet Zylinder Fräsen bei der Türöffnung konkret?
Zylinder Fräsen bei der Türöffnung beschreibt eine hochspezialisierte Technik, bei der der Schließzylinder einer Tür gezielt mit einer Fräse bearbeitet wird, um das Schloss mechanisch zu überwinden. Im Gegensatz zu anderen Öffnungsmethoden wird hier nicht versucht, den Zylinder zu manipulieren oder zu ziehen, sondern er wird direkt und kontrolliert zerstört. Das Ziel: Den Zugang zu ermöglichen, wenn andere Methoden schlichtweg versagen oder der Zeitdruck extrem hoch ist.
Das Fräsen erfolgt meist punktgenau an den Schwachstellen des Zylinders, etwa im Bereich der Stifte oder der Kernbefestigung. Dabei kommt es auf Präzision und das richtige Werkzeug an, denn moderne Zylinder bestehen oft aus gehärteten Materialien oder verfügen über zusätzliche Schutzmechanismen. Durch das gezielte Ausfräsen wird der Schließmechanismus so weit beschädigt, dass der Zylinder entfernt und die Tür geöffnet werden kann – ohne dass das Türblatt oder das Schlossumfeld zwangsläufig in Mitleidenschaft gezogen werden muss.
Diese Methode ist kein grobes „Aufbrechen“, sondern eine kontrollierte, handwerklich anspruchsvolle Arbeit, die Erfahrung und technisches Know-how erfordert. Im Ergebnis bleibt der Zylinder unbrauchbar, aber der Zugang ist in kürzester Zeit wiederhergestellt – eine Lösung, die vor allem bei sicherheitstechnisch aufgerüsteten Türen oder Notfällen ihre Stärken ausspielt.
Wann ist das Zylinder Fräsen notwendig und sinnvoll?
Zylinder Fräsen wird dann notwendig, wenn alle anderen Öffnungsmethoden entweder scheitern oder gar nicht erst in Frage kommen. Besonders relevant ist diese Technik bei Türen mit speziellen Sicherheitsmerkmalen, die klassischen Werkzeugen standhalten. Manchmal sind Zylinder so konstruiert, dass Ziehschutz, gehärtete Stahlstifte oder elektronische Sperren das Öffnen auf herkömmlichem Weg unmöglich machen. In solchen Fällen bleibt nur das gezielte Fräsen als letzte Option.
- Defekte oder blockierte Zylinder: Wenn der Schlüssel abgebrochen ist, der Zylinder klemmt oder mechanisch beschädigt wurde, lässt sich das Schloss oft nur noch durch Fräsen überwinden.
- Notfälle und Gefahr im Verzug: Bei akuten Situationen – etwa eingeschlossenen Personen, Brandgefahr oder medizinischen Notfällen – zählt jede Sekunde. Hier ist das Zylinder Fräsen oft die schnellste und zuverlässigste Methode.
- Hochsicherheitszylinder: Modelle mit speziellen Schutzmechanismen gegen Ziehen, Bohren oder Picking verlangen nach robusteren Lösungen. Das Fräsen bietet hier einen klaren Vorteil, weil es auch gehärtete Materialien durchdringen kann.
- Fehlende Zugänglichkeit zu anderen Öffnungspunkten: Ist der Zugang zur Türinnenseite oder zu alternativen Öffnungsmöglichkeiten versperrt, bleibt oft nur der direkte Angriff auf den Zylinder selbst.
Insgesamt ist das Zylinder Fräsen also kein Standardverfahren, sondern eine gezielte Maßnahme für besonders anspruchsvolle oder zeitkritische Fälle. Wer sich in solchen Situationen wiederfindet, profitiert von der schnellen und effektiven Lösung, die diese Technik bietet.
Vorteile und Nachteile des Zylinder Fräsens bei der Türöffnung
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Ermöglicht Öffnung selbst bei Hochsicherheitszylindern und gescheiterten Standardmethoden | Der ausgefräste Schließzylinder ist danach definitiv unbrauchbar |
Türblatt und Umfeld der Tür können meist unversehrt bleiben | Erfordert spezielles Werkzeug und erfahrenes Fachpersonal |
Schneller Zugang in Notfällen (z. B. Gefahr im Verzug) | Kann bei mehrfachen Schutzmechanismen oder engen Einbauverhältnissen an Grenzen stoßen |
Flexibel an verschiedene Zylindertypen und Sicherheitsstufen anpassbar | Hoher Material- und Werkzeugverschleiß möglich |
Reduziert in vielen Fällen Reparaturkosten und Folgeschäden | Rechtliche Rahmenbedingungen müssen zwingend eingehalten werden |
Für wen ist die Zylinderfrästechnik relevant?
Die Zylinderfrästechnik richtet sich an ein sehr spezifisches Fachpublikum, das im Alltag mit besonders schwierigen Türsituationen konfrontiert ist. Für Privatpersonen ohne einschlägige Ausbildung ist diese Methode weder gedacht noch zulässig – hier geht es um Profis, die gezielt und verantwortungsvoll handeln müssen.
- Schlüsseldienste und Sicherheitstechniker: Wer im Auftrag von Eigentümern oder Behörden Türen öffnet, braucht manchmal mehr als Standardwerkzeuge. Gerade bei modernen Sicherheitszylindern oder Spezialtüren ist das Fräsen oft die einzige Option, um überhaupt voranzukommen.
- Feuerwehr und Rettungsdienste: Im Einsatzfall zählt nicht selten jede Sekunde. Wenn Türen blockieren und Gefahr für Leib und Leben besteht, verschafft die Zylinderfrästechnik einen schnellen Zugang – ohne das Risiko, die gesamte Tür zu zerstören.
- Polizei und Ermittlungsbehörden: Bei Durchsuchungen, Beweissicherungen oder akuten Gefahrenlagen kann ein gezieltes Fräsen rechtlich geboten und technisch unverzichtbar sein. Hier steht die professionelle, nachvollziehbare Vorgehensweise im Vordergrund.
- Gebäudeverwaltungen und Facility Management: Wer für große Liegenschaften oder gewerbliche Objekte verantwortlich ist, muss im Ernstfall auch bei komplexen Schließsystemen handlungsfähig bleiben. Die Zylinderfrästechnik erweitert das Spektrum der möglichen Maßnahmen erheblich.
Fazit: Diese Technik ist ein Werkzeugkasten für Experten, die Verantwortung tragen und in Extremsituationen schnell, präzise und regelkonform handeln müssen. Für den Laien ist sie tabu – und das ist auch gut so.
Schritt-für-Schritt: Ablauf und Technik beim Zylinder Fräsen
Ein sauberer Ablauf ist beim Zylinder Fräsen das A und O. Die richtige Reihenfolge spart Zeit, Nerven und Material – und sorgt dafür, dass die Türöffnung am Ende nicht im Chaos endet. Wie läuft das Ganze also praktisch ab?
- Vorbereitung des Arbeitsbereichs: Zuerst wird der Türbereich gründlich inspiziert. Liegt Schmutz oder Feuchtigkeit vor, muss das weg. Schutzkleidung anlegen – ohne Wenn und Aber. Die Fräsmaschine wird auf Funktion geprüft, der passende Fräser ausgewählt und sicher eingespannt.
- Markierung der Frässtelle: Nun wird die exakte Position am Zylinder bestimmt. Je nach Zylindertyp und Sicherheitsstufe kann das die Stirnseite oder der Bereich um den Zylinderkern sein. Eine Markierung hilft, nicht daneben zu fräsen – klingt banal, ist aber Gold wert.
- Fixierung und Stabilisierung: Damit nichts verrutscht, wird die Tür möglichst fixiert. Gerade bei schweren Türen ist das entscheidend, um Verletzungen und Schäden zu vermeiden.
- Fräsvorgang starten: Mit ruhiger Hand und kontrolliertem Druck wird der Fräser angesetzt. Es wird schrittweise Material abgetragen, ohne Hektik. Wer zu schnell arbeitet, riskiert Werkzeugbruch oder Hitzeschäden am Zylinder.
- Kontrolle und Anpassung: Immer wieder wird geprüft, wie weit der Zylinder bereits geschwächt ist. Bei gehärteten Modellen kann ein Wechsel auf einen anderen Fräser nötig werden. Späne werden regelmäßig entfernt, damit die Sicht frei bleibt.
- Entfernung des Zylinders: Sobald der Zylinder ausreichend ausgefräst ist, kann er mit einem passenden Werkzeug (z. B. Zange) herausgezogen werden. Der Schließmechanismus ist jetzt überwunden, die Tür lässt sich öffnen.
- Nachbearbeitung: Abschließend werden alle Späne entfernt, das Schloss auf weitere Schäden geprüft und – falls nötig – ein neuer Zylinder eingesetzt. Die Tür wird wieder in einen sicheren Zustand versetzt.
Jeder Schritt verlangt Konzentration und ein feines Gespür für das Material. Wer hier improvisiert, riskiert nicht nur die Tür, sondern auch die eigene Sicherheit.
Erforderliche Werkzeuge und passende Fräsertypen im Überblick
Ohne das richtige Equipment läuft beim Zylinder Fräsen gar nichts. Die Auswahl der Werkzeuge und Fräser ist entscheidend, um verschiedene Zylindertypen und Sicherheitsstufen zu bewältigen. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen: Wer improvisiert, riskiert stumpfe Fräser, beschädigte Maschinen oder schlichtweg Frust.
- Geradschleifer und Fräsmaschinen: Diese Geräte liefern die nötige Power und Präzision. Modelle mit regelbarer Drehzahl und robustem Gehäuse sind ein Muss, weil sie auch bei längeren Einsätzen nicht schlappmachen. Akkuvarianten bringen Flexibilität, Netzbetrieb sorgt für Dauereinsatz – je nach Einsatzort eine echte Abwägungssache.
- Spannzangen und Fräseraufnahmen: Sie halten den Fräser sicher und verhindern gefährliches Verrutschen. Unterschiedliche Durchmesser (z. B. 3 mm, 6 mm) ermöglichen die Anpassung an verschiedene Fräsertypen und Zylindergrößen.
- Hartmetallfräser: Die Allrounder für gehärtete Stähle und Messing. Ihre Standzeit ist hoch, sie schneiden sich auch durch widerspenstige Materialien. Varianten mit Kreuzverzahnung oder Spezialbeschichtung (wie BLUE-TEC oder GREEN-TEC) bieten noch mehr Ausdauer und Präzision.
- Aluminiumfräser: Für weichere Zylinder oder spezielle Legierungen. Sie verhindern das Zusetzen durch Späne und arbeiten besonders sauber bei Aluminium oder ähnlichen Metallen.
- Spezialfräser: Es gibt beschichtete Fräser für extreme Anforderungen, etwa bei besonders harten Zylindern oder Mehrfachsicherungen. Hier lohnt sich der Griff zu Premiumprodukten, weil sie länger halten und weniger Hitze entwickeln.
- Sicherheitszubehör: Schutzbrille, Handschuhe und Gehörschutz sind Pflicht. Wer auf Nummer sicher gehen will, setzt auf Geräte mit Wiederanlaufschutz und Not-Aus-Funktion.
Die Wahl des Werkzeugs entscheidet über Tempo, Sauberkeit und Sicherheit beim Fräsen. Ein gut sortierter Werkzeugkoffer ist hier mehr als nur Prestige – er ist schlichtweg überlebenswichtig.
Wie wählt man das richtige Fräswerkzeug für den Schließzylinder?
Die Auswahl des passenden Fräswerkzeugs für einen Schließzylinder ist ein echtes Fingerspitzengefühl – und keine Entscheidung, die man mal eben aus dem Bauch heraus trifft. Zuerst sollte das Material des Zylinders bestimmt werden: Ist es gehärteter Stahl, Messing oder vielleicht eine spezielle Legierung? Für besonders harte Zylinder empfiehlt sich ein Fräser mit spezieller Beschichtung, während bei weicheren Metallen ein Standard-Hartmetallfräser genügt.
- Durchmesser und Länge: Die Maße des Fräsers müssen exakt zum Zylinder und zur Maschine passen. Ein zu großer Fräser beschädigt umliegende Bauteile, ein zu kleiner braucht ewig und kann überhitzen.
- Fräserform: Walzenrund oder zylindrisch? Für präzise Arbeiten an engen Stellen ist eine schlanke, längliche Form oft im Vorteil. Kreuzverzahnte Fräser liefern eine besonders saubere Schnittkante und verhindern das Verklemmen von Spänen.
- Maschinenkompatibilität: Vor dem Kauf unbedingt prüfen, ob der Fräser zur eigenen Fräsmaschine passt. Manche Geräte benötigen spezielle Aufnahmen oder Adapter – das kann im Ernstfall zum Showstopper werden.
- Beschichtung und Standzeit: Wer regelmäßig arbeitet, sollte auf Fräser mit langlebiger Beschichtung setzen. Diese sind zwar teurer, sparen aber auf Dauer Zeit und Nerven, weil sie seltener gewechselt werden müssen.
- Hersteller und Qualität: Billigprodukte aus Fernost mögen auf den ersten Blick verlockend sein, doch im Einsatz trennt sich schnell die Spreu vom Weizen. Markenprodukte bieten nicht nur bessere Schnittleistung, sondern auch mehr Sicherheit.
Ein letzter Tipp aus der Praxis: Im Zweifel lieber ein Fräserset mit verschiedenen Größen und Formen bereithalten. So bleibt man flexibel und kann auf unerwartete Herausforderungen reagieren, ohne improvisieren zu müssen.
Wichtige Sicherheitsmaßnahmen und rechtliche Rahmenbedingungen
Beim Zylinder Fräsen steht Sicherheit immer an erster Stelle. Nicht nur die persönliche Unversehrtheit, sondern auch der Schutz der Umgebung und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sind unverzichtbar. Wer hier schludert, riskiert nicht nur Verletzungen, sondern auch ernsthafte rechtliche Konsequenzen.
- Arbeitsumgebung absichern: Vor Beginn sollte der Arbeitsbereich klar abgegrenzt werden. Unbeteiligte Personen müssen auf Abstand gehalten werden, um sie vor herumfliegenden Spänen oder Funken zu schützen.
- Gefahrenquellen minimieren: Elektrische Geräte dürfen niemals in feuchter Umgebung eingesetzt werden. Kabel und Maschinen müssen regelmäßig auf Beschädigungen geprüft werden, um Stromschläge oder Kurzschlüsse zu vermeiden.
- Feuer- und Explosionsschutz: Funkenflug kann leicht entzündliche Materialien in Brand setzen. Daher ist es ratsam, Löschmittel griffbereit zu halten und brennbare Gegenstände aus dem Umfeld zu entfernen.
- Nachweis der Berechtigung: Rechtlich darf das Zylinder Fräsen ausschließlich mit ausdrücklicher Erlaubnis des Eigentümers oder im Rahmen eines Einsatzauftrags (z. B. Polizei, Feuerwehr) erfolgen. Ohne diese Legitimation drohen strafrechtliche Folgen wegen Sachbeschädigung oder Hausfriedensbruch.
- Dokumentationspflicht: Im professionellen Bereich ist es sinnvoll, jeden Einsatz genau zu protokollieren. Das schützt vor späteren Haftungsfragen und dient als Nachweis für die Rechtmäßigkeit des Handelns.
- Datenschutz und Diskretion: Gerade bei Notöffnungen in sensiblen Bereichen (z. B. Privatwohnungen, Geschäftsräume) ist Vertraulichkeit oberstes Gebot. Persönliche Daten und Informationen dürfen nicht an Dritte weitergegeben werden.
Fazit: Wer sich an diese Sicherheits- und Rechtsregeln hält, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch Kunden und Kollegen – und bleibt auf der sicheren Seite des Gesetzes.
Typische Einsatzbeispiele aus der Praxis
Typische Einsatzbeispiele aus der Praxis zeigen, wie vielseitig und unverzichtbar das Zylinder Fräsen in bestimmten Situationen ist. Oft sind es außergewöhnliche Umstände, die diese Methode zur ersten Wahl machen.
- Mehrfamilienhaus mit elektronischer Schließanlage: Nach einem Stromausfall bleibt die Haupteingangstür verriegelt. Der Zugang für Rettungskräfte ist blockiert, weil weder Schlüssel noch Notöffnung funktionieren. Das gezielte Fräsen des Zylinders ermöglicht einen schnellen Zutritt, ohne das gesamte Schließsystem außer Betrieb zu setzen.
- Gewerbeobjekt mit Hochsicherheitszylinder: Ein Tresorraum muss nach einem Einbruchversuch geöffnet werden, da der Zylinder beschädigt und unzugänglich ist. Standardwerkzeuge greifen nicht, das Fräsen schafft den entscheidenden Durchbruch, ohne die massive Tür zu zerstören.
- Alte Villa mit historischem Schließsystem: Der Originalschlüssel ist unauffindbar, Ersatz existiert nicht. Die Eigentümerin möchte die antike Tür erhalten. Mit einem feinen Spezialfräser wird nur der Zylinder entfernt, das historische Türblatt bleibt intakt.
- Wohnung mit blockiertem Sicherheitszylinder: Nach einem Wasserschaden quillt das Holz auf, der Zylinder lässt sich nicht mehr drehen. Ein gezielter Fräseinsatz sorgt dafür, dass die Tür geöffnet werden kann, ohne weitere Bauschäden zu verursachen.
Solche Praxisfälle machen deutlich: Das Zylinder Fräsen ist kein Alltagswerkzeug, sondern ein Spezialverfahren für besondere Herausforderungen, bei denen andere Methoden schlichtweg nicht mehr ausreichen.
Vorteile, Herausforderungen und Grenzen beim Zylinder Fräsen
Das Zylinder Fräsen bringt einige echte Pluspunkte mit sich, aber auch Stolpersteine und feste Grenzen, die man kennen sollte.
- Vorteile: Die Methode ermöglicht eine gezielte Bearbeitung selbst von Spezialzylindern, die mit klassischen Werkzeugen schlicht unüberwindbar wären. Auch bei komplexen Mehrfachverriegelungen bleibt das Türblatt meist unversehrt, was Reparaturkosten und Folgeschäden deutlich reduziert. Ein weiterer Vorteil: Die Technik lässt sich auf unterschiedlichste Zylindertypen anpassen, egal ob alt oder hochmodern.
- Herausforderungen: Der Umgang mit hochwertigen Fräsern und leistungsstarken Maschinen verlangt viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Bei falsch gewähltem Werkzeug drohen Überhitzung, Werkzeugbruch oder sogar Beschädigungen an der Türmechanik. Zudem ist die Materialvielfalt der Zylinder eine echte Herausforderung – ohne präzise Kenntnis über Aufbau und Härtegrad läuft man Gefahr, unnötig Zeit und Material zu verschwenden.
- Grenzen: In manchen Fällen – etwa bei mehrfach gesicherten elektronischen Schließsystemen oder extrem engen Einbausituationen – stößt selbst das beste Fräswerkzeug an seine Grenzen. Auch bei Türen mit zusätzlichem Panzer- oder Bohrschutz kann der Aufwand so hoch werden, dass alternative Öffnungsmethoden oder sogar ein kompletter Austausch der Tür wirtschaftlicher sind. Und nicht zu vergessen: Der Zylinder ist nach dem Fräsen definitiv nicht mehr verwendbar, ein Ersatz muss also immer bereitliegen.
Unterm Strich ist das Zylinder Fräsen ein mächtiges Werkzeug im Notfall – aber eben kein Allheilmittel für jede Türsituation.
Produktempfehlungen und Tipps für die professionelle Anwendung
Für den professionellen Einsatz lohnt sich die Investition in bewährte Qualitätsprodukte und praxisnahe Ausstattungsmerkmale. Erfahrungswerte aus der Branche zeigen, dass sich insbesondere Komplettsets mit verschiedenen Fräserdurchmessern und wechselbaren Aufsätzen im Alltag bewähren. Empfehlenswert sind Sets, die sowohl Hartmetall- als auch Spezialfräser beinhalten, damit flexibel auf unterschiedliche Zylindermaterialien reagiert werden kann.
- Maschinenwahl: Geräte mit stufenloser Drehzahlregelung und vibrationsarmem Lauf erleichtern präzises Arbeiten. Modelle mit Schnellspannsystemen sparen Zeit beim Fräserwechsel.
- Fräserauswahl: Für Vielnutzer bieten sich beschichtete Premiumfräser (z. B. BLUE-TEC oder GREEN-TEC) an, da sie eine deutlich längere Standzeit und bessere Schnittleistung aufweisen.
- Zubehör: Ein Ersatzakku, Staubabsaugung und eine stabile Transportbox erhöhen die Einsatzbereitschaft und schützen das Werkzeug.
- Schulungen: Wer regelmäßig fräst, sollte aktuelle Video-Tutorials oder Praxisseminare nutzen, um neue Techniken und Sicherheitshinweise kennenzulernen.
- Wartung: Regelmäßiges Reinigen und Nachschärfen der Fräser sowie die Überprüfung der Maschinen auf Verschleiß verlängern die Lebensdauer und sorgen für zuverlässige Ergebnisse.
Ein durchdachtes Setup mit hochwertigen Komponenten und laufender Weiterbildung macht den Unterschied zwischen improvisiertem Notfall und souveräner Profi-Lösung.
Fazit: Das Wesentliche zum Zylinder Fräsen bei der Türöffnung
Fazit: Das Wesentliche zum Zylinder Fräsen bei der Türöffnung
Wer das Zylinder Fräsen als Werkzeug im Repertoire hat, profitiert von einer Lösung, die speziell für komplexe, unvorhersehbare Türsituationen entwickelt wurde. Es ist nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch der Bereitschaft, sich ständig weiterzubilden und auf neue Herausforderungen flexibel zu reagieren. Die Methode verlangt ein Höchstmaß an Verantwortung und Sorgfalt – Fehler können nicht nur teuer, sondern auch rechtlich heikel werden.
- Die kontinuierliche Entwicklung neuer Zylindermaterialien und Sicherheitsmechanismen erfordert regelmäßige Anpassung der Fräswerkzeuge und -techniken.
- Professionelle Anbieter setzen zunehmend auf modulare Systemlösungen, die einen schnellen Wechsel zwischen verschiedenen Fräsern und Maschinen ermöglichen.
- Der Trend geht zu ergonomisch optimierten Geräten, die Ermüdungserscheinungen vorbeugen und die Präzision auch bei längeren Einsätzen sichern.
- Digitale Dokumentation und Nachweisführung werden immer wichtiger, um Transparenz und Rechtssicherheit zu gewährleisten.
Das Zylinder Fräsen bleibt eine anspruchsvolle, aber unverzichtbare Disziplin im modernen Türöffnungsalltag – vorausgesetzt, man investiert in Know-how, Qualität und eine professionelle Arbeitsweise.
FAQ zum Zylinder Fräsen und professioneller Türöffnung
Wann wird das Zylinder Fräsen überhaupt eingesetzt?
Das Zylinder Fräsen wird vor allem dann verwendet, wenn herkömmliche, zerstörungsfreie Methoden wie Lockpicking, Ziehen oder andere Öffnungstechniken nicht mehr ausreichen oder bei hochgesicherten bzw. defekten Zylindern versagen. Besonders bei Notfällen, Hochsicherheitszylindern oder blockierten Schließsystemen ist diese Methode oft die letzte und schnellste Option.
Welche Werkzeuge und Fräser werden beim Zylinderfräsen benötigt?
Für das Zylinderfräsen kommen spezielle Fräsmaschinen wie Geradschleifer oder Winkelschleifer zum Einsatz, bestückt mit passenden Fräseraufsätzen aus Hartmetall oder speziellen Beschichtungen. Je nach Material des Zylinders können auch Aluminiumfräser oder beschichtete Spezialfräser notwendig sein. Wichtig sind außerdem Spannzangen, Sicherheitsausrüstung sowie Zubehör wie Schutzbrille und Handschuhe.
Ist das Zylinder Fräsen für Laien geeignet?
Nein. Das Zylinder Fräsen erfordert fundiertes Fachwissen, Erfahrung im Umgang mit leistungsstarken Maschinen und Kenntnis der Sicherheitsvorschriften. Die Anwendung darf nur durch professionelle Schlüsseldienste, Rettungskräfte oder berechtigte Fachleute mit entsprechender Legitimation erfolgen.
Welche Risiken und Herausforderungen sind bei dieser Methode zu beachten?
Neben dem hohen Anspruch an Know-how bestehen Gefahren durch rotierende Werkzeuge und Metallspäne, Hitzeentwicklung sowie mögliche Beschädigungen angrenzender Bauteile. Es besteht zudem rechtlicher Klärungsbedarf, da das Fräsen nur mit Zustimmung des Eigentümers oder im Notfall zulässig ist. Unsachgemäßer Einsatz kann zu Verletzungen, Sachschäden und rechtlichen Konsequenzen führen.
Was passiert nach dem Zylinder Fräsen und wie geht es weiter?
Nach dem erfolgreichen Fräsen ist der Schließzylinder zerstört und muss durch einen neuen ersetzt werden. Im Anschluss werden Metallspäne entfernt, das Schloss überprüft und die Tür wieder funktionsfähig gemacht. Gegebenenfalls erfolgt eine Nachbearbeitung und eine Dokumentation des Einsatzes aus rechtlichen Gründen.